Locating Life: Intersections of Age and Space

Projekt: Ulla Kriebernegg (Habilitation)

Während Alter und Altern meist mit dem Vergehen von Zeit und der im Laufe dieser Zeit gesammelten Erfahrungen in Verbindung gebracht wird, wird Aspekten des Raumes in der literarischen Gerontologie noch sehr wenig Bedeutung zugemessen. Edward Soja stellt in Postmodern Geographies (1997) fest, dass Raum mehr als nur ein passiver Behälter von sozialem Leben und damit bedeutungslos und neutral ist. Raum ist vielmehr, wie auch Henri Lefebvre (1991) argumentiert, sowohl als imaginierter als auch als realer Raum sozial produziert, mit verschiedenen Bedeutungen aufgeladen und eng mit kulturellen Machtverhältnissen verwoben. Inwiefern kann Raum speziell in Verbindung mit Alter und Altern als identitätsstiftend und –produzierend angesehen werden? Welche Handlungsspielräume entstehen, welche werden unzugänglich, und welche Machtverhältnisse werden auf welche Weise durch räumliche Praxen gespiegelt, verfestigt, oder unterlaufen.

In ihrer Habilitationsschrift mit dem Arbeitstitel "Locating Life: Intersections of Age and Space" setzt sich Ulla Kriebernegg mit dem Thema "Altern und Raum in der englischsprachigen nordamerikanischen Gegenwartsliteratur" auseinander. Die fiktionale Repräsentation von Alter und Altern wird speziell auf die Raumkomponente hin untersucht und behandelt die Intersektionalität von Raum, Zeit und Erfahrung und damit die sozialen, kulturellen und biologischen Dimensionen des Alterns.