Internierung
Internierung und Internierungslager in den Amerikas, 1939-1948
Mit den Kriegserklärungen im September 1939 wurden tausende formell deutsche Staatsbürger*innen auf den britischen und französischen Karibikinseln - unter ihnen zahlreiche österreichische Flüchtlinge - zu enemy aliens. In den folgenden Monaten begannen die Regierungen in London und Paris über die Internierung dieser feindlichen Ausländer nachzudenken. Durch den Blitzkrieg 1940 wurden Masseninternierung und Evakuierung Realität. Tausende feindliche Ausländer sowie Evakuierte landeten in Folge in Internierungs- und Durchgangslagern auf verschiedenen Inseln im karibischen Raum. Nachdem Kuba in Übereinstimmung mit den USA im Dezember 1941 in den Zweiten Weltkrieg eingetreten war, begann auch die kubanische Regierung mit der Internierung feindlicher Ausländer in Lagern. Einige der Internierten verbrachten bis 1948 in Lagern. Die Forschungen beschäftigen sich mit der Geschichte und Archäologie der Internierungslager in den britischen Kolonien Jamaika und Trinidad, in den französischen Kolonien Martinique und Guyane, in den niederländischen Kolonien Curaçao, Bonaire und Surinam sowie den Lagern auf Kuba. Dabei rücken wir einerseits die Politik hinter den Internierungsmaßnahmen sowie den Bau von Lagern und andererseits das Leben in den Lagern unter Berücksichtigung der verschiedenen Kategorien von Internierten sowie bereits Ortsansässigen, Flüchtlingen, Evakuierten, Zeitarbeiter*innen, Männer, Frauen und Kindern in den Fokus unserer Forschungen. Transatlantische und interamerikanische Perspektiven ermöglichen es uns, nicht nur die Täter und Opfer zu sehen, sondern auch einen Blick auf jene Menschen in den Kolonialgesellschaften zu richten, in denen Internierungslager eingerichtet wurden.
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Zentrum für Inter-Amerikanische Studien
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