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Anbahnungsfinanzierung der Karl-Franzens-Universität Graz für Drittmittelprojektantrag

Freitag, 23.05.2014

Transatlantische und interamerikanische Migration am Beispiel deutschsprachiger Flüchtlinge zwischen 1933 und 1955

Die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Karl-Franzens-Universität schreibt seit drei Jahren Anschubfinanzierungen für die Antragstellung von Drittmittelprojekten an der Fakultät aus. Diese Förderungen werden kompetitiv vergeben und insgesamt wurden bereits 23 Projekte für eine Förderung von der Kommission ausgewählt.

Für 2014 wurde die Anschubfinanzierung an neun Forschungsvorhaben vergeben, unter ihnen ein Projekt zur Transatlantischen und interamerikanischn Migration am Beispiel deutschsprachiger Flüchtlinge zwischen 1933 und 1955, welches von Roberta Maierhofer (C.IAS) in Kooperation mit Christian Cwik und Verna Muth (beide extern) eingereicht wurde.

Das Projektvorhaben untersucht die Migration von österreichischen Flüchtlingen in den karibischen Raum (transatlantische Dimension) sowie ihre Weiterwanderung innerhalb der Amerikas (interamerikanische Dimension) im Zeitraum von 1933 bis 1955. Bei den Migrant/innen, die bis 1945 Österreich verließen, handelt es sich hauptsächlich um jüdische Flüchtlinge, die vor den faschistischen Regimen Zuflucht in der Karibik suchten. Nach 1945 finden sich unter den Flüchtlingen in den karibischen Raum auch Nazis. Durch die Tatsache, dass es sich im Untersuchungszeitraum mit Ausnahme von Kuba, Haiti und der Dominikanischen Republik ausschließlich um britische, französische, niederländische - und somit europäische Kolonien beziehungsweise zwei US-assoziierte Territorien handelte, drängt sich die Frage auf, warum die westlichen Regierungen, die auf der internationalen Flüchtlingskonferenz von Évian im Juli 1938 einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus dem Dritten Reich beschlossen hatten, ihre karibischen Kolonien für die zum größten Teil qualifizierten europäischen Flüchtlinge nicht  öffneten, obwohl es in den meisten Kolonien an Siedlern fehlte. Für diejenigen Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich, denen es trotz politischen (und religiösen) Widerstands gelang, Zuflucht in den europäischen Kolonien zu finden, verschlechterte sich die Situation mit Kriegsbeginn, da sie nun unabhängig von ihrem Asylstatus als „Feindbürger“ eingestuft und in Internierungslager gesperrt wurden. Wir wollen hinsichtlich dieser Vorgangsweisen die europäische und die US-amerikanische Flüchtlingspolitik im karibischen Raum vergleichend untersuchen.


Weitere Informationen zu den Anbahnungsfinanzierungen und ausgewählten Projekten finden Sie auf der Homepage der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.

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